Donnerstag, 18. August 2011

Lenovo Thinkpad X121e AMD Variante Type3051-5QG im Praxistest

Vorwort:

ein neues Netbook war für mich fällig. Mein altes HP NX5000 das ich seit 2004 geschäftlich benutze läuft zwar immer noch absolut tadellos ist aber im Vergleich zu heutigen Geräten zu langsam. Da mir HP damals nach einer DOA Batterie freundlicherweise gleich 2 Ersatzbatterien geschickt hat ist auch noch die Akkulaufleistung super. Den zweiten Akku habe ich erst letztes Jahr eingebaut und habe 2-4 Stunden Akkulaufzeit. Nicht schlecht für so ein altes Gerät. Vor drei Jahren habe ich mir dann zur privaten mobilen Nutzung ein MSI Wind100 kompatibles Netbook von Wortmann geholt. Das war günstig. Das war auch der einzige Vorteil. Lüfter war sehr laut und Wlan Leistung schlecht und instabil. Beim rumbasteln ist mir dann der Lüfter zerbrochen und ich brauchte nen neuen. Der war aber auch nicht leiser. Beim Wlan half ein Austausch der Karte gegen eine Intel. Da ich es gerne leise mag habe ich mir dann Ende letzten Jahres ein Macbook Air geholt. Schönes Gerät aber leider mit extrem spiegelndem Display. Und da ich auf einer schwarzen Konsole nicht dauernd mein Gesicht sehen wollte habe ich das Gerät zurückgegeben.

17.8.11 Der erste Eindruck

Das Gerät ist angekommen. Erwartungsgemäß nicht viel dabei. Will die Anleitung lesen. Im beiliegenden  Setupsheet gibt es aber keinen Downloadlink. Ich soll unter "Start" "Hilfe" nachschauen. Dumm nur wenn man ein Gerät ohne OS bestellt hat.

Positiv:
schönes schlankes griffiges Gehäuse
SIM Karten Leser hinter Akku. Also mit UMTS Vorbereitung

Negativ:
Touchpad
keine HDD und Wlan LED
in meinem Deckel ist ein Pickel in der Beschichtung

Die ersten Installationsversuche:

XP (das offiziel unterstützt wird)

bootet problemlos. Es wird aber erwartungsgemäß keine Festplatte gefunden. Ich kann aber beim Lenovo Server keine Treiber runterladen. Alles leer dort.

GRML-mini

meine Lieblings Linux-Rescue Distribution bootet problemlos. HDD, Lan und Wlan werden sofort erkannt.
Aus GRML heraus kann man mit dem Befehl greml-debootstrap eine Debian Netzwerkinstallation starten.
Damit fange ich auch an aber breche das ganze später ab weil mir unklar ist ob er nun installiert oder hängt. HDD Led fehlt halt.

Ubuntu 11.04

bootet problemlos. Bei der Installation partitioniere ich von Hand weil ja noch mindestens 3 andere Betriebssysteme mit auf die Platte müssen. Bei der Sprachauswahl der Tastatur bleibt die Installation dann hängen. Während ich warte probiere ich rum und merke das auch das Wlan schon läuft und alle Netze in der Nachbarschaft anzeigt. Ich breche ab weil ich schlafen muß. Morgen ist auch noch ein Tag.

18.8.11 Weiter mit der Installation

bei der Installation ist der Lüfter scheinbar ohne Regelung und ziemlich laut. Ich habe jetzt festgestellt das man ein aktiviertes Flashplugin haben muß damit einem auf der Lenovo Seite die Treiber angezeigt werden. Wer denkt sich denn so einen Müll aus? Erstmal alle XP Treiber runtergeladen. Leider finde ich nicht den passenden SATA Treiber um mittels F6 einen zusätzlichen Treiber angeben zu können. Also im BIOS auf Legacy umgestellt. Nachdem ich die Windows XP Installation fertig ist finde ich im Thinkpad Wiki einen Hinweis auf folgendes Dokument Bei falscher Sektorausrichtung droht unter XP ein Leistungsverlust von 30-40%. ALso XP wieder löschen und mittels WinPE und Diskpart die Partition manuel anlegen in die ich dann XP nochmals installiere.


11.9.11 Lange nichts mehr gepostet

nach der Neuinstallation läuft XP wunderbar schnell. Auch wenn es durch Truecrypt vollverschlüsselt ist. Die Akkulaufzeit vom X121 ist echt super. Problem ist nur das ich jetzt dauernd mein Netzteil verlege weil ich es so selten brauche... Ubuntu macht bei der Instalation Probleme. Nicht die normale Installation. Doch die will ja keiner. Ich nutze die Alternative Variante um mir ein per dm-crypt vollverschlüsseltes Xubuntu System zu installieren was zu allen Überfluß auch noch LVM verwendet. Und da scheint es einen Bug im Installer zu geben. Der hängt nämlich irgendwann während der Installation. Aber so konnte ich wenigstens mal die Rescue Option testen. Damit kann man tatsächlich problemlos die verschlüsselte Partition entschlüsseln und das LVM wird automatisch zusammengesetzt. Installation abgeschlossen. Nur leider läßt sich Grub2 nicht in eine Partition anstatt den MBR installieren. Da muß ich also noch schrauben.


31.1.12 einige Zeit vergangen

manuel ließ sich das Ubuntu damals problemlos installieren. Allerdings hat mich die aktuelle Ubuntu Vergewaltigung von Gnome zu Xubuntu greifen lassen. Zusätzlich habe ich mir noch JoliOS installiert. Das ist so ähnlich wie ChromeOS aber bietet vollen Zugriff auf den Ubuntu Kern. Belegt nur 8GB bei mir. Ideal zum booten bei US Customs um zu zeigen das man ein funktionsfähiges Notebook hat und für den Gästezugriff. Interesanterweise gibt es bei JoliOS mit einem Mouseclick ein vollfunktionsfähiges Skype. Unter Ubuntu muß da noch einige manuelle Eingriffe tätigen.

Fazit aus der Zeit: die Hardware vom Gerät ist super robust. Habe sogar schon damit Nägel eingeschlagen weil nichts anderes greifbar war. Akku immer noch super. Schwachpunkt bleibt das Touchpad. Aber sogar damit komme ich mittlerweile klar. Vergleichsweise leise und gutauslösendes Display. Als mobiles Zweitgerät wie bei mir zu empfehlen.

13.5.12 bin immer noch zufrieden

ich setzte das Gerät gelegentlich auch beruflich ein. Dabei kommt es weniger auf Leistung als auf lange Akkulebensdauer und Robustheit an. Und da kann das Gerät super punkten. Gerade erst gestern mußte ich bei der Einrichtung eines Hotelhotspots mit mehrenen APs einen AP der in der Decke montiert war umkonfigurieren. Aber das Anschlußkabel war nur 1m lang. Und Lust in den Keller zu gehen wo mein Equipment war hatte ich auch nicht. Also auf einer Leiter stehend mit einer Hand das Thinkpad hochgehalten (40cm unter der Decke) und mit der anderen Hand getippt. Das klappt nur mit leichten und robusten Geräten. Von den Kollegen in Großprojekten kommen immer nur neidische Blicke wenn sie eine Steckdose für ihr HP Probook suchen oder die Jalousie runterlassen müssen weil sie ein ramschiges Glossy Display haben.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

2011 und Windows XP Installationen - das macht Sinn. Ich kann dir sicher noch eine Windows 98 CD anbieten.

Thomas Richter hat gesagt…

Hallo Anonym

für mich macht das durchaus Sinn. Auf dem Notebook soll hardwarenahe Software laufen die unter Windows 7 64 nichtmal bei abschaltung der UAC läuft.
Natürlich könnte ich den XP Modus nutzen aber warum soll ich mir das OS was ich brauche in einer VM installieren?
Natürlich habe ich auf dem Notebook auch mehrere 64bit Betriebssysteme aber die kommen nicht von Microsoft.